Städtepartnerschaft: Stefanie Stollberger im Interview

Im vergangenen Jahr übernahm die Stadträtin Stefanie Stollberger das Amt der Städtepartnerschaftsbeauftragten von Edgar Stärk. Dieser rief vor 36 (Hallstatt am See, Österreich) bzw. 26 Jahren (Lempdes, Frankreich) die Partnerschaften ins Leben und begleitete sie mit viel Herzblut.

Vielen Dank, Frau Stollberger, dass Sie sich die Zeit für ein Interview nehmen. Welche Herausforderungen sehen Sie in Ihrer neuen Aufgabe als Städtepartnerschaftsbeauftragte?

„Ich bin für beide Partnerschaften verantwortlich, möchte beide intensiv pflegen und weiterentwickeln. Bisher fanden die Besuche mit Hallstatt alle zwei Jahre im Wechsel statt. Ich werde mit der neuen Obmännin, Ulrike Hemetsberger, besprechen, wie es weitergeht.
Die Franzosen und wir werden uns weiterhin im jährlichen Wechsel besuchen. Im Mai fahren wir nach Lempdes und der Bus ist schon länger ausgebucht. Für 2020 ist wieder der Gegenbesuch bei uns geplant. Daneben ist es immer wieder ein besonderes Erlebnis, zum Weihnachtsmarkt nach Lempdes zu reisen und dort unsere fränkischen Spezialitäten anzubieten. Das wollen wir unbedingt beibehalten.
Übrigens, falls Vereine eine unserer Partnerstädte besuchen möchten, stelle ich gerne wichtige Kontakte her, gebe Ihnen interessante Tipps für Unternehmungen oder kann Sie bezüglich verschiedener Zuschüsse beraten. Sprechen Sie mich einfach an.“

Wie sind Sie selbst zum Austausch gekommen?

„1992 haben meine Eltern einen Jungen aus der Fußballmannschaft aufgenommen. Dann bin ich mit meiner Freundin nach Lempdes gefahren. Wir waren zwar in unterschiedlichen Familien untergebracht, haben aber viel zusammen gemacht. Ich fand’s ganz schön, aber auch anstrengend, weil ich mein Schulfranzösisch anwenden musste. Die Gastfamilie hat sich sehr bemüht und ich habe viel verstanden. Dieses schöne Erlebnis möchte ich nun auch anderen ermöglichen.“

Wie möchten Sie die Partnerschaft künftig beleben?

„Durch kleine Veranstaltungen, die die regelmäßigen großen Besuche ergänzen und vielleicht auch neue Hallstadterinnen und Hallstadter auf die Partnerschaft aufmerksam machen. Einen Kochkurs habe ich auf jeden Fall auf dem Zettel. Die Termine veröffentlichen wir noch im Amtsblatt. Außerdem möchte ich über beide Partnerschaften noch mehr informieren, um auch so neue Interessierte zu gewinnen.“

Worin bestehen die Unterschiede bei den beiden Partnerschaften?

„Mir liegen beide Partnerschaften sehr am Herzen. Ich möchte sie intensivieren und dabei die unterschiedlichen bestehenden Strukturen aufgreifen. Mit Hallstatt am See besteht auch viel Austausch auf Vereinsebene. Das Sprechen der gleichen Sprache hilft hier natürlich sehr. Der Ort ist touristisch geprägt und verfügt über viele Hotelzimmer und Ferienwohnungen. Lempdes hingegen gar nicht, dort gibt es kaum Hotels und die Sprachbarriere kann manchmal die Verständigung erschweren. Mein persönlicher Tipp: Probieren Sie es einfach aus. Erleben Sie die überschwängliche Gastfreundschaft der Franzosen.“

Warum sind auch heute noch die Städtepartnerschaften innerhalb Europas sinnvoll?

„Partnerschaften sind zu jeder Zeit enorm wichtig, auch wenn wir jetzt in einem vereinten Europa leben. Historische Aspekte in der Beziehung mit Österreich und Frankreich spielen dabei immer noch eine Rolle. Ich möchte weitere persönliche Freundschaften ermöglichen und bestehende vertiefen.“

Vielen Dank für das Interview! Viele wundervolle Erlebnisse bei Ihrem Besuch in Lempdes und viel Freude bei Ihrer neuen Aufgabe als Städtepartnerschaftsbeauftragte!