Schwimmen lernen rettet Leben – Projekt für Grundschüler

Immer mehr Schwimmbäder müssen schließen, immer weniger Kinder lernen schwimmen – ein gefährlicher Trend. Um diesen zu stoppen, hat der Landkreis Bamberg mit Kooperationspartnern verschiedene Aktionen zur Schwimmförderung bei Kindern ins Leben gerufen. Das Pilotprojekt „Nicht verpennen, lieber schwimmen und rennen – Aktivwoche für aufgeweckte Kids“ fand vom 15. bis 19. Juli im Freibad Hallstadt und auf dem Bettelseegelände des Turnvereins Hallstadt statt. „Mit der geballten Kraft des Ehrenamts konnten wir diese wichtige Präventionsarbeit für unsere Kinder umsetzten“, erklärte Ehrenamtsbeauftragte Rike Straub, die dieses Pilotprojekt konzipierte und zusammen mit 20 Ehrenamtlichen des Turnvereins Hallstadt und der Wasserwacht umsetzte. „Wir sind froh, bei solch einem wichtigen Projekt die Vorreiterrolle im Landkreis Bamberg übernehmen können“, stellt Bürgermeister Thomas Söder den Stellenwert des Pilotprojektes heraus.

200 Grundschulkinder

Von Montag bis Donnerstag nahmen 200 Jungen und Mädchen der 2. bis 4. Klassen der Hans-Schüller-Grundschule mit ihren Klassenleitern teil. Am Freitag gab’s dann die heiß ersehnten Teilnahmemedaillen. Im Freibad und auf dem angrenzenden Gelände des TVH erlebten die Kinder in verschiedenen Gruppen jede Menge Spannung, Spiel und Spaß und lernten (besser) schwimmen. „Die Kurse rund ums Schwimmen haben wir durch vielfältige Bewegungsangebote ergänzt, so dass die Kinder viel Abwechslung hatten“, berichtete Rike Straub und die Klassenleiterin einer der 4. Klassen, Andrea Hohmann, ergänzte: „Die Kinder genießen es einfach, am Projekt teilnehmen zu dürfen und Zeit mit anderen Kinder zu verbringen. Sie sind aktiv, entspannt und fair zueinander.“

Zufriedene Jungen und Mädchen

Bei einem kurzen Gang durchs Freibad und über das Sportgelände sah man überall glückliche und zufriedene Gesichter. In insgesamt acht Gruppen spielten die Kinder „Ball über die Schnur“, balancierten über eine Slackeline oder verbesserten ihre Schwimmtechnik. Übungsleiter Ralf Werner ist einer von 20 Ehrenamtlichen, die das Pilotprojekt in Hallstadt erst möglich machten. „Ich find’s klasse, dass die Kinder alle Möglichkeiten haben, Verschiedenes auszuprobieren, und das machen können, was ihnen Spaß macht. Kein Kind jammert, dass ihm langweilig ist.“  

Schule, Vereine, Stadt und Landkreis kooperieren

Auch das großzügige Gelände war ein Garant fürs Gelingen. „Das ist ideal für die Entfaltung der Kinder. Wir haben hier kinderspezifische Inhalte sportlich und pädagogisch perfekt miteinander verbunden. Projekte wie diese sind richtungsweisend für die Zusammenarbeit zwischen Schulsport, TVH, Kommune und Landkreis“, zieht Sportlehrer Dietmar (Didi) Hoffmann eine durchweg positive Bilanz. Der engagierte Pädagoge verabschiedet sich am Ende des Schuljahres in den wohlverdienten Ruhestand. An seine Nachfolgerin, Andrea Rohm, richtet Rike Straub eine Bitte: „Ich wünsche mir weiterhin so eine gute Zusammenarbeit.“ Dann lobt sie den Einsatz aller Beteiligten: „Herzlichen Dank allen Ehrenamtlichen, dem Grundschulseminar für Lehramtsanwärter Hallstadt – allen voran Nadine Müller – für die große Unterstützung bei der Abnahme der Schwimmabzeichen, der Rapsstiftung, der Stiftung „helfen tut gut“, „Integration durch Sport“ und dem Landkreis Bamberg für die finanzielle Unterstützung.“ 

Hand in Hand für die Kinder

Überhaupt ist solch eine unkomplizierte, effektive Zusammenarbeit zwischen Schule und einem örtlichen Sportverein (hier mit dem TVH) nicht selbstverständlich. Zusammen stellen sie immer wieder fantastische Projekte auf die Beine. „Wir unterstützen diese Kooperationen immer gerne“, erklärt Bürgermeister Thomas Söder. „Unser Schwimmprojekt ist bayernweit einzigartig. Ich wünsche mir, dass in den kommenden Jahren viele andere Kommunen Hallstadts Beispiel folgen“, sagt Rike Straub und Landrat Johann Kalb ergänzt: „Schwimmen ist nicht allein Aufgabe der Schulen. Vielmehr sind wir alle in die Pflicht genommen – Familie, Eltern, Vereine, Bildungseinrichtungen, Kindertagesstätten –, die Lehrkräfte mit dieser wichtigen Aufgabe nicht alleine lassen.“