Neuer Marktplatz wurde feierlich gesegnet

Ende Mai segneten Susanne Wittmann-Schlechtweg und Andreas Schlechtweg zusammen mit Christoph Uttenreuther im Rahmen eines Gottesdienstes ökumenisch den neuen Marktplatz. Die für Mai 2020 geplante große Feier für alle Bürger*innen wird nachgeholt, sobald es die Pandemie zulässt. Einzelne gestalterische Elemente (bspw. das Hallstadter Stück als Sitz- und Liegefläche) werden in den nächsten Wochen das neue Erscheinungsbild vervollständigen. Doch zuerst, blicken wir zurück und lassen noch mal den spannenden Weg der vergangenen Jahre Revue passieren.

Herabstufung der B4

Bis 2012 verlief die B4 quer durch Hallstadt. Die stark befahrene Bundesstraße kreuzte den historischen Stadtkern und beraubte den Marktplatz seiner Funktion. Viele Jahre diente dieser als chaotische Abstellfläche für Autos. Vor rund drei Jahrzehnten gab es erste Überlegungen, diesen städtebaulichen Missstand nachhaltig zu beseitigen. Diverse andere Maßnahmen im Stadtkern (Sanierung der Fischergasse, Neugestaltung der Bahnhofstraße und der Bachgasse, Neubau der Marktscheune mit Tiefgarage etc.) sollten dem Großprojekt vorausgehen und den Weg bereiten. Doch die Zeit drängte: Der marode Kanal und die veralteten Versorgungsleitungen mussten dringend erneuert werden.

Umfangreiche Bürgerbeteiligung

Nach der Herabstufung der B4 zur Staatsstraße konnten die detaillierten Planungen zur Neugestaltung des Marktplatzes endlich beginnen. Schnell war klar, dass nicht nur Kanal und Versorgungsleitungen vollständig erneuert werden sollten, sondern man diese einmalige Chance auch unter städtebaulichen Aspekten gestalterisch nutzen musste. Die Hallstadter*innen sollten „ihre gute Stube“ wieder lieben lernen. Gleichzeitig konnte der Marktplatz wieder zu seinen Wurzeln (im Mittelalter verlief hier eine Handelsroute) zurückkehren und zum belebten Stadtzentrum werden. Um möglichst alle Hallstadter*innen in die Planungen einzubeziehen, startete 2015 eine umfangreiche Bürgerbeteiligung.

Alle Wünsche umgesetzt

Den Auftakt machte eine mehrtägige Lichtinszenierung - zusammen mit Oberfranken Offensiv und der FH Coburg umgesetzt. Das Event versetzte die Bürger*innen in Aufbruchstimmung und zeigte gestalterische Chancen. An der Bürgerbeteiligung nahmen mehrere Hundert Menschen teil. Sie äußerten unvoreingenommen ihre Wünsche zu den Bereichen Verkehr, Gestaltungselemente sowie Nutzung und Funktion. Das Ergebnis: Die Hallstadter*innen möchten einen verkehrsberuhigten, barrierefreien, begrünten, illuminierten Multifunktionsplatz mit einer Veranstaltungsfläche, Möglichkeiten zur Außengastronomie sowie Pkw-Stellplätzen und einer hohen Aufenthaltsqualität. All das wurde umgesetzt.

Prozesse

Das Herzstück der Neugestaltung sind die aktive Bürgerbeteiligung und ein umfassender Informationsfluss auf allen städtischen Kanälen sowie über die lokale Presse. Zielgruppenspezifisch konnten sich immer wieder alle äußern und die zukunftsweisenden Baumaßnahmen selbst gestalten. Dieser wichtige Prozess zog sich über mehrere Jahre. Ablauf: Nachdem die Bürger*innen ihre Wünsche geäußert hatten, erstellten Experten auf dieser Grundlage Pläne. Über diese stimmte dann der Stadtrat ab. Durch diese beispielhafte Zusammenarbeit konnte Großartiges entstehen. Der Marktplatz hat wieder eine Funktion: Die Hallstadter*innen haben ihn zu ihrem beliebten Zentrum gemacht.